Die Pfarreien von St.Gallen, Abtwil und Engelburg haben bereits 2003 entschieden, die Zusammenarbeit über die Pfarreigrenzen hinaus massiv zu verstärken. Der Hauptgrund für die engere Zusammenarbeit ist die Beobachtung, dass sich die Mehrheit der katholischen Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt St.Gallen nicht in erster Linie zu einer Pfarrei zugehörig fühlt, sich aber durch kirchliche Angebote ansprechen lässt, die ihre persönliche Lebenssituation aufgreifen. Als Antwort auf diese Realität wurde die lebensraumorientierte Seelsorge entwickelt (LOS).

LOS bedeutet, dass sich die Seelsorgenden gleichzeitig und gleichwertig auf die verschiedenen Lebensräume und gesellschaftlichen Milieus, in denen sich Menschen bewegen, einlassen und die notwendenden Schritte tun. Solche Lebensräume sind die territorial zuzuordnenden Pfarreien, die kategorialen Bereiche Schule, Jugend, Diakonie, die Stadt als City, in der sich noch viel mehr Menschen als die darin Wohnenden aufhalten und die vielen Zwischenräume, in denen Menschen sich nach Interesse orientieren. Seelsorge in all diesen Lebensräumen bedeutet, dass die Kirche auf der Grundlage der biblisch-christlichen Botschaft und Ethik für und mit den Menschen unterwegs ist und die unterschiedlichen Bemühungen dabei als gleichwertig und gleich wichtig gesehen werden. Die Arbeit als gesamte ist so zugleich kooperativ, konzertiert und arbeitsteilig.