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Seine Stärken wieder finden

09.06.2020
Seit Februar sammeln Bernhard Brack und Praktikantin Tabea Landolt die Kraftquellen ihrer Klientinnen und Klienten. Sich auf die eigenen Kraftquellen zu konzentrieren, öffnet den Blick für die eigenen Ressourcen und die Fähigkeit, Schwierigkeiten und Hindernisse zu überwinden. Viele Menschen sind so auf ihr Problem konzentriert, dass sie vergessen, dass sie ähnliche Situationen bereits einmal überwunden haben. Die Frage nach den persönlichen Kraftquellen überrasche daher viele und setzt oftmals einen Prozess in Gang.

Weitere Informationen zum Projekt und Portraits von zwei Klientinnen und einem Klient finden sich im Artikel im Innenteil des Juni-Pfarreiforums.

Gerne publizieren wir zusätzlich eine Auswahl an Zitaten:

Eine 34-jährige Frau aus Kongo, arbeitssuchend:
«Meine Kraft schöpfe ich aus den Gesprächen mit meinen Geschwistern und meiner Mutter, welche in Kongo leben. Ich gebe ihnen von meinem Mut und ich versuche, für sie stark zu sein. Dies gelingt mir durch Gott.»

Eine 67-jährige Schweizerin, Abschied nehmen:
«Mein Hund und mein verstorbener Mann im Himmel geben mir Kraft. Mit meinem Mann spreche ich jeden Abend. Daneben bete ich auch noch zu Gott.»

Ein 59-jähriger Mann aus der Schweiz, arbeitssuchend:
«Ich schöpfe meine Kraft aus dem Fernseh-schlafen. Ich schlafe jeweils um 20 Uhr ein, und wenn ich dann um 04 Uhr erwache, bin ich topfit. Kraft gibt mir auch, dass ich mich nicht mehr über Kleinigkeiten ärgere. Dies hat mir früher viel Kraft geraubt.»

Ein 58-jähriger Schweizer, IV-Rentner:
«Yoga tut mir sehr gut, denn ich muss etwas machen, was die körperlichen Verspannungen lindert und so auch meine Psyche fördert. Joggen kann ich leider aufgrund meiner Hüfte nicht mehr. Zudem ist Segeln meine Leidenschaft. Dies tue ich auch, um soziale Kontakte zu pflegen. Ebenfalls gehe ich zu einem Psychiater. Das gibt Kraft, da man ein Gegenüber hat, mit dem man sich austauschen kann.»

Ein 51-jähriger Mazedonier, ehemaliger Tunnelbauer:
«Meine Kraft kommt von Gott. Alles kommt von Gott. Meine Krankheit kommt auch von Gott. Er möchte wissen, wie wir als Menschen auf solche schwierigen Sachen reagieren. Es ist nicht er, der Schlechtes will, das sind wir, die Menschen. Auch wenn es uns nicht gut geht, müssen wir wissen, dass man Gott hat und auf ihn vertrauen kann, denn nur so kann sich die Kraft verbreiten.»

Ein 35-jähriger Mann aus dem Iran und der Schweiz, ehemals drogenabhängig:
«Ich habe nichts, das mir Kraft gibt. Ich selbst bin die Person, die mir Mut zuspricht und mir Kraft gibt. So wie mein Name, der auf Arabisch ehrlich und kräftig bedeutet.»

Ein 51-jähriger Mann aus Burundi, abgebrochenes Architekturstudium in der Ukraine:
«Die guten Leute und Freunde, mit denen ich zusammen sein kann, geben mir Kraft. Das Schöne daran ist, dass ich die Kraft überall schöpfen kann und nicht nur an einem bestimmten Ort danach suchen muss.»

Eine Frau, 52, aus der Schweiz, arbeitssuchend:
«Zurzeit kann ich es leider nicht sagen, doch meine vereinzelten Querflötenschüler machen mir sehr Freude und allgemein die Musik, sie ist es, die mich trägt. Ich denke, man muss den Tag auf sich zukommen lassen und ihn so nehmen, wie er kommt, alles Schritt für Schritt.»

Ein 30-jähriger Mann aus Somalia, arbeitssuchend:
«Die Kraft kommt von oben, von Gott. Obwohl ich Jesus nicht sehe, ist er da. Er ist meine Liebe.»

Ein 34-jähriger Mann aus Syrien, beginnt Praktikum als Coiffeur:
«Ich habe keine Energie. Ich verstehe die Schweiz bis jetzt nicht. Leider kann ich noch nicht gut lesen und deshalb ist es sehr schwierig hier zu sein mit meinen Fähigkeiten. Und dann kommen noch diese vielen Papiere, die man überall vorweisen muss. Das ist sehr anstrengend.»

Ein 60-jähriger Mann aus Deutschland, ehemaliger Jugendarbeiter:
«Gott gibt mir die Kraft. Ich rede mit ihm und er redet mit mir. Als es mir nicht mehr gut gegangen ist, hat er sich bemerkbar gemacht und mir in den Hintern getreten. Ich habe die Bibel als Zigarettenpapier verwendet, bis ich auf das Neue Testament gestossen bin: die Bergpredigt. Da habe ich gemerkt: Alles, was man braucht, ist Gottvertrauen.»

Eine 23-jährige Frau aus Russland, arbeitssuchend:
«Ich schöpfe meine Kraft aus schönen Momenten wie man sie auch in Filmszenen zu sehen bekommt. Wenn die Sonne scheint und ein Kind glücklich umherrennt. Solche Momente tun den Menschen gut, besonders mir.»

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