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Die neue Legislatur startet

19.01.2024
Medienmitteilung, St. Gallen 19. Januar 2024

«Wir tragen der Demokratie Sorge»

Die Katholische Kirchgemeinde St.Gallen ist in Sachen Gewaltenteilung und Demokratie eine Musterschülerin. In diesen Tagen startet sie in die neue Legislatur. Der neu zusammengesetzte Kirchenverwaltungsrat hat sich an einer zweitägigen Sitzung unter anderem fit gemacht für die erste Parlamentssitzung von nächster Woche.

Mitglieder der Katholischen Kirche haben in der Stadt St. Gallen zahlreiche Möglichkeiten zur Teilnahme. Sie können nicht nur in Vereinen oder an Veranstaltungen aktiv sein, sie haben als Kirchbürgerin oder als Kirchbürger auch Wahl- und Abstimmungsrecht. Dabei spielt – im Gegensatz zur politischen Gemeinde – die Nationalität keine Rolle. Und so haben Ausländerinnen wie Schweizer im vergangenen September einen neuen Kirchenverwaltungsrat bestellt. Dieser entspricht der Exekutive und behandelt alle wichtigen Sachgeschäfte. Grössere Geschäfte werden ins Kirchgemeindeparlament getragen, und über die ganz grossen Investitionen befindet die Kirchbürgerschaft. Dadurch ist die Gewaltenteilung sichergestellt: Ein Pfarrer beispielsweise kann nie selber Investitionen in seine Pfarreiräume beschliessen. Das Prinzip dieser Gewaltenteilung nennt man «duales System». Es ist weltweit exklusiv: Diese demokratische Struktur gibt es ausschliesslich in den Bistümern St. Gallen, Basel und Chur. Darauf ist die neue Präsidentin des St.Galler Kirchenverwaltungsrats Sonja Gemeinder stolz: «Wir tragen diesem demokratischen System Sorge», sagt sie an der ersten Ratssitzung.

Kanton will Land kaufen
Der Kirchenverwaltungsrat hat dieser Tage einiges zu tun gehabt: Fünf der sechs gewählten Mitglieder sind neu im Gremium. Sonja Gemeinder wirkte bereits als Rätin in der vergangenen Legislatur und führt ihre Kollegen ein. Neben der Einarbeitung wurden bereits erste Beschlüsse gefasst und ein Sachgeschäft fürs Parlament vorbereitet. Dieses trifft sich am Mittwoch, 24. Januar, im Waaghaus zur ersten Sitzung. Ab 18 Uhr werden Wahlen für Stimmenzähler, Präsidium und Kommissionen durchgeführt. Danach steht ein erstes Sachgeschäft auf der Traktandenliste. Der Kanton will im Osten der Stadt die Rorschacherstrasse verbreitern. Dafür benötigt er mehr Platz auf Höhe der Kirche St. Maria Neudorf. In der Vorlage sieht der Rat vor, eine Fläche von 439 Quadratmetern dem Kanton für rund 220‘000 Franken zu übertragen. Im Bauvorhaben enthalten sind eine Stützmauer sowie eine Neubepflanzung von zwölf Kirschbäumen. Doch mit dem Beschluss des Kirchgemeindeparlaments ist es noch nicht getan. Wiederum im Sinne der Gewaltenteilung haben das letzte Wort in dieser Sache der Bischof von St.Gallen sowie der Administrationsrat, also die Kirchenregierung des Kantons.

Der Kirchenverwaltungsrat hat sich bereits im November konstituiert. Seine sechs gewählten Mitglieder sind Sonja Gemeinder (Präsidentin), Stefan Rosenblum (Vizepräsident und Ressort Zentrale Dienste), Hansueli Rechsteiner (Liegenschaften), Trudy Cozzio (Jugend und Bildung), Felix Rütsche (Diakonie und LOS), Johann Schuster (Personal). Nicht gewählt und Mitglieder in beratender Funktion sind Magnus Hächler (Aktuar) und Roman Giger (Vertretung Seelsorge).

Bildlegende: (v.l.) Johann Schuster, Felix Rütsche, Magnus Hächler, Sonja Gemeinder, Stefan Rosenblum, Trudy Cozzio, Hansueli Rechsteiner, Roman Giger
 

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