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Mehr Arbeit für die Sozialdienste im Jahr 2023

13.02.2024
Medienmitteilung, St.Gallen, 13. Februar 2024

Massiv mehr Beratungen für Armutsbetroffene

Die katholischen Sozialdienste der Stadt St.Gallen haben 2023 alle Hände voll zu tun gehabt: Im vergangenen Jahr führten die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter 1‘598 Beratungsgespräche durch. Das sind 626 mehr als 2022. Der Hauptgrund: Die Fälle werden komplizierter.  

Eine Zahnarztrechnung kann ein grosser Schock sein. Zum Beispiel für eine Familie mit nur einem Einkommen, das gerade reicht, um über die Runden zu kommen. Nicht selten kann der Staat den Armutsbetroffenen in solchen Situationen nicht helfen, weshalb diese dann bei den Sozialdiensten der Katholischen Kirche anklopfen. Im vergangenen Jahr waren es alleine in der Stadt St.Gallen 354 Einzelpersonen, Paare, Familien oder Alleinerziehende, die diese Dienste in Anspruch nahmen – 14 mehr als im 2022. Einen signifikanten Anstieg gab es bei der Anzahl Beratungsgespräche, die gemäss eigener Statistik von 972 auf 1598 gestiegen ist. Franz Niederer, Leiter der katholischen Sozialdienste, nennt den Hauptgrund: «Die Fälle sind komplexer geworden. Oft spielt die Sprachbarriere eine Rolle.»

Geholfen wird allen
Unabhängig von ihrer Herkunft oder Religionszugehörigkeit erfahren Armutsbetroffene Unterstützung. «Wir machen keine Unterschiede», sagt Niederer. Und so kann es zu einer Häufung kommen von Fällen mit fremdsprachigen Klientinnen oder Klienten, wobei die katholischen Sozialdienste keine finanziellen Mittel für Dolmetscher haben. «Manchmal hilft Google, manchmal dienen Bekannte der Klienten als Übersetzer», erklärt Niederer. Und so können sich die Fälle in die Länge ziehen. Denn bevor es zu einer Unterstützung kommt, müssen Informationen beschaffen werden. Auch wenn die katholischen Sozialdienste unkomplizierter vorgehen können als staatliche Anlaufstellen, müssen die nötigen Abklärungen durchgeführt werden.

Über 240‘000 Franken für Menschen in Not
Die katholischen Sozialdienste helfen laut Niederer insbesondere in Übergangssituationen, wo die staatliche Unterstützung nicht mehr greift. Oder wenn bei Menschen an der Armutsgrenze unerwartete Rechnungen wie etwa eine Arztrechnung oder eine hohe Heiz- und Nebenkostenabrechnung ins Haus flattert. Im Jahr 2023 konnten die katholischen Sozialdienste 240‘539 Franken an Unterstützungsleistungen ausrichten. Auch dieser Wert ist gegenüber dem Vorjahr (170‘737 Franken) stark gestiegen. Das Geld kommt dabei nicht einfach aus einem Topf. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter kratzen es regelrecht zusammen und ersuchen etwa Stiftungen oder hiesige Pfarreien um Unterstützung. Franz Niederer nennt ein Beispiel aus dem vergangenen Jahr: «Ein Klient benötigte 12‘000 Franken für seine Tochter, die dringend eine Zahnkorrektur brauchte.» Es habe lange gedauert, bis er das Geld zusammengebracht habe. Am Ende musste auch der Klient einen Teil davon abstottern. Bei kleineren Beträgen könne eine Unterstützung natürlich auch schneller erfolgen. So oder so versuche das Team stets das Beste zu geben für die Menschen in Not.

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